Joachim Grzega's Blog

26. Januar 2012

50 Jahre Pumuckl: Linguistischer Animator für Kinder

Filed under: Unterhaltung/Entertainment, Varia — Schlagwörter: , — grzega @ 01:31

Vor einiger Zeit habe ich versucht linguistische Aspekte mit dem 80. Geburtstag der Weissmuller-Tarzan-Filme, dem 50. Geburtstag der Winnetou-Filme und dem 50. Geburtstag der James-Bond-Filme zu verknüpfen. Noch einer feiert dieses Jahr seinen 50. Geburtstag, auch wenn man es kaum glauben mag: Pumuckl. Als Kind lernte ich ihn erst auf Schallplatten, ab 1982 dann auch im Fernsehen kennen. Pumuckl war vermutlich sogar der erste, der mich mit seinen Sprüchen zu linguistischen Reflexionen animierte – auch wenn ich es damals anders ausgedrückt hätte.
Unter den Zitaten, die mich seinerzeit anregten, mir über erste Gedanken über die Zusammensetzung von Wörtern zu machen, sind diese (in Klammern die entsprechende Folge):

  • Ständig anständig ist für Kobolde sehr unanständig. (Folge 1: Spuk in der Werkstatt)
  • Ich kann höchstens vor Wut kochen, aber davon wird ja ein Tee auch nicht warm.  (Die abergläubische Putzfrau)
  • Lehrer: Vielleicht kannst Du mir auch von alleine die fünf bayerischen Alpenrandseen aufzählen. / Peter: Kochelsee. Äh. Und. Königssee. / Lehrer: Bisserl schneller. / Pumuckl (flüstert): Badewannensee. / Lehrer: Nicht einsagen! / Peter: Wannensee? / Lehrer: Wie? Wannensee? Du meinst wohl Walchensee. / Peter: Ja. / Lehrer: Na, weiter. / Pumuckl: Meister-Eder-See. / Peter: Edersee. / Lehrer: Edersee? Du meinst wohl Tegernsee.  (Pumuckl in der Schule)
  • Eder (liest den Brief vom Bauernhof vor): Sehr geehrter Herr Eder, vielen Dank für ihren Brief. Wir haben ein Zimmer für Sie reserviert… / Pumuckl: Wieso „reser-viert“ – wir sind doch zwei und nicht vier. / Eder: aufgehoben, ein Zimmer … Sie können das Zimmer haben und ich halte es für Sie offen. / Pumuckl: Tse, was? Die Türe lassen die offen, oho hehe, das ist mir zu zugig. (Pumuckl macht Ferien)
  • Eder: Die Eier, die müssen getrennt werden. Jo meiomeiomei. / Pumuckl: Ja da musst du doch nicht seufzen, des ist doch ganz einfach: wir legen ein Ei auf den Tisch und ein Ei auf die Kommode und schon sind sie getrennt. (Pumuckl und der Pudding)
  • Locken? Locken können mich gar nicht locken. (Eder bekommt Besuch)
  • Buchstaben: Was ein Buch ist, das weiß ich ja, aber was ist – was ist eigentlich ein Stabe? Du du, ich will Staben lernen; Buchstaben und Zeitungsstaben und alle Staben die es gibt. (Die geheimnisvollen Briefe)
  • Pumuckl: Ostersuchtag / Eder: Ostersonntag heißt des. / Pumuckl: Aber wenn sich aber doch niemand sonnt, sondern jeder sucht. (Pumuckl und die Ostereier)
  • Pumuckl: Du bist auch für Rache? / Eder: Ja, ja ich bin auch für Rache. / Pumuckl: Oh dann wollen wir auf der Stelle rachen. / Eder: rächen / Pumuckl: Ich bin zu jeder Räche bereit. / Eder: Rache (Der erste April)
  • Hier werden Wellen wallen wollen, dass es eine wahre Wellenwallenwonne ist. (Pumuckl und die Gummiente)
  • Eder: Des wird pfundig. / Pumuckl: Ja, ja das wird mehr als pfundig, des, das wird ja gleich direkt kilogrammig. (Pumuckl und die Gummiente)
  • Eder: Ja des is ja, ja des is ja Mausdreck. Ja sowas, ja des geht mir grad noch ab. / Pumuckl: Also ich glaube nicht, daß dir das abgeht, sondern ich glaub eher, daß das der Maus abgeht. (Pumuckl und die Maus)
  • Eder:… und dann wirst pitschnass, und wir haben die Bescherung. / Pumuckl: Oh, ich mag aber Bescherungen sehr gern. Weil, weil weil man da immer was geschenkt bekommt. / Eder: In dem Fall kriegst aber nix geschenkt. Außer einem pfunds Katarrh. / Pumuckl: Ein pfunds … Du was ist das ein pfunds Katarrh? /Eder: Ein pfunds Katarrh ist eine unangenehme Erkältung … […] Wenn man an Katarrh hat, dann läuft die Nasen andauernd. / Pumuckl: Also meine Nase, meine Nase nicht. Meine Nase kann überhaupt nicht laufen, weil sie keine Füße und sowas hat. (Pumuckl und der Schnupfen)
  • Eder: Wir essen Wurst, und Senf dazu und und Brot… / Pumuckl: Und Brot! / Eder: Und und du kriegst die Brösel. / Pumuckl: Brösel! Brööö …! Was ist das, Brösel? / Eder: Äh, Brösel sind Brotkrumen. / Pumuckl: Krummen. Ich mag kein krummes Brot. Ich mag ein grades Brot. / Eder: Also gut, du kriegst ein grades Brot. (Pumuckl und die geheimnisvolle Schaukel)
  • Da steht ja die schöne Dufteschachtel gleich neben der schönen Gutschmeckebüchse. (Das Parfümfläschen)
  • Und aus dem Pumuckl-Lied: Pumuckl neckt, Pumuckl versteckt und niemand was meckt.

Weitere Pumuckl-Zitate finden sich hier: http://www.pumucklhomepage.de/phf01.html#zitate

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1 Kommentar »

  1. […] vom Lexikographieblog empfiehlt Joachim Grzegas Sammlung von Sprachspielen aus den Pumuckl-Hörspielen und -Filmen. Sind echt ganz schöne dabei, hier zum Beispiel macht der […]

    Pingback von Blogspektrogramm (10) « [ʃplɔk] — 15. Februar 2012 @ 16:33


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