Für das Europäische Haus Pappenheim haben Bea Klüsener und ich ein weiteres Projekt mit Studierenden erarbeitet, und zwar zum Thema „Jugendproteste in der jüngeren europäischen Geschichte“. Gemäß LdL haben wir auch den Seminarraum als Übungsplattform genutzt. Vor allem konnte dabei auch die Kompetenz trainiert und reflektiert werden, wissenschaftliche Erkenntnisse in allgemeinverständlicher Sprache auszudrücken (Wissenstransferkompetenz). Somit waren bei der öffentlichen Veranstaltung die Studierenden gut gewappnet und konnten in vollem Glanz erstrahlen. Hier ein Auszug aus dem entsprechenden EHP-Newsletter:
Das Team zum Thema “Europäische Jugendproteste” freute sich über das bunt gemischte EHP-Publikum vom Jugend- bis zum Seniorenalter, das teilweise aus Pappenheim und Umgebung kam, teilweise aber auch rund 100 Kilometer Anreise auf sich genommen hatte. Wie schon bei den Präsentationen zu Shakespeare und zur Medienpropaganda hatten Studierende zusammen mit ihren Betreuern, Dr. Bea Klüsener und Prof. Dr. Joachim Grzega, verschiedene Stationen durch das EHP vorbereitet. Die Studierenden der Universität Eichstätt-Ingolstadt hatten diese im Rahmen ihres Master-Studiengangs “Europastudien” erarbeitet. An diesen Stationen konnte man einfach nur zuhören und mitdenken oder auch mitdiskutieren. Die Stationen waren wie gewohnt abwechslungsreich gestaltet. Silke Müller betrachtete die Jugendproteste in Frankreich anhand des Spielfilms “Hass”. Theresa Knoll ging anhand einer Internet-Untersuchung auf die Rolle von jungen Leuten für die ungarische Jobbik-Partei ein. Christian Schinko erörterte die spanische Jugendlichen-Gruppe, die sich “Die Empörten” nennt, anhand eines gleichnamigen Dokumentar-Kurzfilms. Hier versuchten Jugendliche durch eine außergewöhnliche friedliche Aktion die Aufmerksamkeit der Medien zu erhalten. In Schweden dagegen, so zeigte EHP-Leiter Grzega auf, sehen die Jugendlichen nur durch brennende Autos und fliegende Steine eine Chance, die Macht von Mediensprache nutzen zu können. Das EHP deckte damit gemäß seinem Verständnis von “Europa” wieder alle Himmelsrichtungen Europas ab. Einleitung und Abschlussdiskussion wurden von EHP-Botschafterin Klüsener gestaltet. Sie hob hervor, dass die Hintergründe der Ereignisse in den einzelnen Ländern noch so verschieden seien, dass man von einer “europäischen Jugendbewegung” derzeit nicht sprechen kann. Bei allen Unterschieden spielten allerdings immer hohe Jugendarbeitslosigkeit und soziale Ungleichheiten eine Rolle. Neben dem umfassenden Europa-Verständnis ist es ein weiteres Markenzeichen des EHP, komplexe Themen wissenschaftlich zu bearbeiten, aber Ergebnisse allgemeinverständlich zu präsentieren. Dies schien auch diesmal gelungen. Die Zuhörer sprachen dem Projektteam viel Lob und Applaus für die Darstellung der einzelnen Länder aus. Viele Zuschauer hätten zahlreiche Impulse erhalten, um bisherige Ansichten zu überdenken – Ansichten über verschiedene Länder und Kulturen, aber auch über die eigene deutsche Jugend, deutsche Medien und deutsche Arbeitsmarktpolitik. EHP-Leiter Grzega betonte, dass man im EHP auch weiterhin Veranstaltungen für einen aufgeklärteren Umgang mit Mediensprache durchführen werde: wie kann man objektive Tatsachen hinter dem Schleier von Wörtern erkennen. Dies sei notwendig, um Wege zu einem friedvollen und gerechten Miteinander in ganz Europa zu finden.
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